18.11.2007 / 16:36 / Kathrin Passig liest: Alles (von allen)

James Ellroy: White Jazz (1-20)

Elmore Leonard, Jim Thompson, Charles Willeford, Chester Himes, James Crumley, James Lee Burke, Mickey Spillane, Joe R. Lansdale, Walter Mosley, James M. Cain, you name it, I read it. Damals, in der Krimibuchhandlung. Die Kunden: "Les mal was von James Ellroy!". Die Kundinnen: "Haben Sie was, was genau wie Elizabeth George ist?". Praktisch nur Kundinnen, Scheissladen. "Haben Sie was, wo eine Katze der Detektiv ist?" Davon geträumt, die jungen Mütter mit der abgesägten Schrotflinte zu beraten.

Fuck, ich hab's versucht. Trotzdem nach ein paar Seiten immer Schluss bei Ellroy. Bin jetzt über 30, kann nicht mehr alles ändern. Bleibe jemand, der nur die Anfänge von James-Ellroy-Büchern liest. Von allen anderen Büchern auch nur den Anfang, Problem gelöst.

Seite 3-8 von White Jazz: Zeitungsartikel von 1958. Fuck, das sind gar keine Rezensionen zum Buch. Muss also alles lesen. Gleich auf der ersten Seite sechs Namen. Fünfeinhalb zu viel. Nächste Seite: Fünf neue Namen, Andeutung politischer Verwirrungen. Verfilmung vermutlich: Elf Personen, identische Trenchcoats, Hüte, keine Chance. Fange an, mich nach einem Detektiv zu sehnen, der eine Katze ist.

Dann endlich Handlung. Weniger Redundanz als ein Loch zwischen den Augen. An sich kein Problem, bei James Crumley genauso. Muss man eben alles lesen, fuck it. Nur: Macht bei Crumley Spass. Hier nicht. Noch fünf Seiten. Another ten minutes of pure shitwork. Der Autor, kann man sich denken: "Kurze Sätze machen viel mehr Arbeit." Yeah right. Scheissdialoge: "But you've got the cojones to snitch." Fuck, fuck, fuck. Dann endlich Seite 20. Licht aus.

Fundort: Bücherregal von Aleks Scholz. ("Ich glaube, ich habe dieses Buch nur gekauft, weil ein Hund vorne drauf ist.")

Prokrastinationsbuch: 10 von 200 Seiten geschrieben.