14.01.2008 / 12:11 / Aleks Scholz liest: The Road to Reality (Roger Penrose)

Mumbo-jumbo (493-526)


Quelle, Lizenz
Penrose, Feynman, Scholz, alle erklären sie die Seltsamkeiten der Quantenwelt anhand des Experiments am Doppelspalt. Man stelle sich eine Wand vor mit zwei parallelen, senkrechten Schlitzen. An dieser Wand nimmt man nun drei verschiedene Experimente vor.

1) Teilchen: Schiesst man mit Tennisbällen auf diese Wand, so prallen sie entweder zurück oder fliegen durch einen der beiden Schlitze. Misst man die Anzahl der ankommenden Bälle auf der anderen Seite, so erhält man zwei Maxima, jeweils hinter den beiden Schlitzen. 2) Wellen: Wir stellen die Wand quer in die Badewanne und erzeugen an einer Seite der Wanne schöne, regelmässige Wellen. Es geschieht folgendes: Die anlaufende Welle läuft durch beide Schlitze und jeder der beiden erzeugt eine neue Wellenfront. Hinter dem Schirm dann überlagern sich die beiden entstehenden Wellen zu einem dekorativen Interferenzmuster.

3) Quanten: Als Quanten kann man alles verwenden, was sehr klein ist, also Elektronen, Protonen, Myonen, was es gerade im Handel gibt. Man schiesst also z.B. mit einer Elektronenkanone auf den Doppelspalt. Dann sind die Elektronen wie Tennisbälle als Teilchen hinter der Wand nachweisbar, zum Beispiel als kleine weisse Punkte (siehe Bild oben). Aber wartet man lange genug, dann entsteht aus der Gesamtheit der Punkte ein Interferenzmuster, wie man es von den Wasserwellen kennt (Bild unten). Wellen jedoch erzeugen keine Punkte.

Und eigentlich war es das schon (fast). Auf irgendeine Weise läuft jedes einzelne Elektronen durch beide Spalte gleichzeitig und überlagert sich danach wie eine Welle mit sich selbst. Trotzdem ist es als vollständiges Teilchen hinter dem Doppelspalt nachweisbar. Der gesunde Geist würde an dieser Stelle einfach "ja, aber ..." einwenden, das kleine Problem fortan ignorieren bzw. in einen dunklen Kellerraum verbannen, wo schon die anderen Ungereimtheiten der Welt herumliegen (Vorgänge an Supermarktschlangen, Verschwinden von Kugelschreibern, Popularität von Rollkoffern). Sicherheitshalber würde man noch ein Schild "Vorsicht, bissiger Leopard" an die Kellertür hängen.

Physiker besitzen jedoch weder dunkle Keller noch Leoparden: We should not turn down a miracle when it is presented to us. Es geht ihnen mit dem Doppelspaltexperiment so wie den Urmenschen, als sie das erste Mal ans Meer kamen: Mit herkömmlichen Mitteln kommt man nicht mehr weiter. Und wo andere das Boot erfinden, giessen Physiker die gesamte Welt in einen mathematischen Formalismus mit Hamilton-Operatoren, Vektorräumen und Eigenvektoren, also genau dem ganzen Quatsch, den Penrose jetzt 500 Seiten lang vor uns ausgebreitet hat.

Nun hilft ein kleines Boot zwar bei der Eroberung der Weltmeere, aber man erfährt nichts über die Kreaturen der Tiefsee. Genauso wird man mit dem quantenmechanischen Mumbo-Jumbo keineswegs verstehen, wie ein Elektron gleichzeitig Welle und Teilchen sein kann. Aber man kann zumindest damit arbeiten. Ob es wirklich die Wirklichkeit ist, die man damit beschreibt, oder nur ihr enigmatisches Frontend, das bleibt unklar.

526 von 1049 Seiten

Aleks Scholz / Dauerhafter Link / Kommentare (20) / Buch kaufen und selber lesen


Kommentar #1 von Rudi K. Sander:

Das alles habe ich aber bei Silvia Arrayo Camejo in ihrem Buch "Skurrile Quantenwelt" schon schöner gelesen. Nicht für ungut.

14.01.2008 / 14:00

Kommentar #2 von einem geneigten Leser:

Bei Ihrer Logorrhoe auf luhmannius-differenztheorie.blogspot.com wäre ich etwas vorsichtiger mit derartigen Abqualifizierungen anderer Texte, Herr Sander.

14.01.2008 / 15:08

Kommentar #3 von Rudi K. Sander:

Wie oft soll ich es denn sagen: Anonymi und Pseudonyma sind mir einfach zuwider.
Wenn jemanden mein Blog nicht gefällt soll er/sie sich bitte namentlich dort kommentierend zu Worte melden. Die Welt ist nicht für Feiglinge gemacht.

14.01.2008 / 16:18

Kommentar #4 von einem geneigten Leser:

Das war zu erwarten, dass ein Hagestolz wie Sie sich auf das Pseudonym stürzt, anstatt auf die Aussage.

14.01.2008 / 16:46

Kommentar #5 von Rudi K. Sander:

Wer noch gemerkt und zugegeben hat, dass ich ein bisschen mehr drauf habe, als nur Luhmann, dem ist nicht zu helfen.

14.01.2008 / 18:09

Kommentar #6 von Rudi K. Sander:

Noch einmal Mist: es soll natürlich "NICHT gemerkt" heissen.

15.01.2008 / 09:07

Kommentar #7 von Michael Meier:

Herr Sander, jetzt will ich Ihnen da doch ein paar Worte widmen: Namen sind hier von keinem Interesse, ich könnte mich Michael Meier nennen (oder gar Rudi K. Sander!) und niemand könnte es überprüfen. Namen haben keinen Wert an sich, sie dienen nur dazu, Personen zu bezeichnen. Und die hier benutzten Pseudonyma erfüllen diese Platzhalterfunktion ausreichend. Von grösstem Vorteil ist es sicherlich, dass die Personen in den Hintergrund rücken und alleine die Inhalte zählen. "Der geneigte Leser" kommentierte zwar etwas aggressiv, aber sich auf die olle Pseudonym-Kamelle zu berufen ist dann aber doch etwas lahm. Seien Sie doch etwas gewitzter. (Darum geht es hier, glaub' ich.)
Always a pleasure!
Mfg
Michael Meier

15.01.2008 / 17:23

Kommentar #8 von Aleks:

Das ist eine sehr langweilige Kommentarwurst. Was ist da schiefgelaufen?

16.01.2008 / 07:32

Kommentar #9 von Rudi K. Sander:

Schiefgelaufen ist da wohl gar nichts: Die einen sind up to date, die anderen eben up to dater (pardon!).
Wer sich wirklich für das gerade laufende Anonym-Pseudonym-Theater interessiert (mit allen schönen Hinweisen auf den übereifrigen Innenminister, der gar nicht genug Daten fressen kann, auf Hacker und echte Betrüger usw.), der möge sich einklinken in den zur Zeit gerade laufenden Thread in der "Luhmann-Liste" (siehe Google); hier sind alle PROS und CONTRAS vertreten und jede Menge Polemik. Mein kurzer Hinweis hier, dass ich Pseudonyme nicht mag, ist geradezu Kinderkram dagegen.
Für mich aber gilt und soll gelten: Wo Rudi K. Sander drauf steht, ist auch Rudi K. Sander drin. Wollte einer diesen meinen Namen missbrauchen, würde ich ohne zu zucken eine Drecks.... nennen.

16.01.2008 / 13:23

Kommentar #10 von Rudi K. Sander:

Rudi K. Sander ist ein total liebenswürdiger Mensch.

16.01.2008 / 13:42

Kommentar #11 von Rudi K. Sander:

Alle Rudi K. Sanders lügen. Immer.

16.01.2008 / 14:07

Kommentar #12 von Rudi K. Sander:

Moment, Moment! Meine beiden Vorredner waren gar nicht ich!

16.01.2008 / 15:53

Kommentar #13 von Rudi K. Sander und Rudi K. Sander:

Mit solchen Beschuldigungen wären wir an Ihrer Stelle mal ganz vorsichtig.

16.01.2008 / 15:55

Kommentar #14 von Rudi K. Sander:

Gewisse jugendliche Lümmel demolieren Telefonzellen, andere beschmieren Hauswände, wieder andere überfallen wehrlose alte Leute. So ist heute das Leben.
Wie ich Leute dieses Kalibers, die anderer Leute Namen verwenden, vielleicht weil sie den ihren nicht vorzeigen können, wie ich solche Typen benenne, habe ich ja hier eindeutig klar gemacht.
Wenn sich die Redaktion solche kriminellen Machenschaften gefallen lässt, ohne dem entsprechend vorzubeugen, muss sie das selber verantworten. Wenn es technisch nicht geht, ist diese Maschine keine Maschine, sondern ein Klapperkasten. Als Feinmechanikermeister widert mich solcher Mangel an technischer Präzision an.
Ich verabschiede mich hier für immer.

16.01.2008 / 15:56

Kommentar #15 von Ijon Tichy:

Entschuldigen die Herren, sind Sie die Kommentatoren vom Donnerstag?

16.01.2008 / 15:58

Kommentar #16 von irgendwem:

Aber natürlich wird hier geschmiert, Blogs sind schliesslich die Hauswände des Internets.

16.01.2008 / 16:05

Kommentar #17 von Michael Meier:

Menschenskinder, das war sehr unschön! Wie unredlich, was habt ihr angerichtet! Jetzt hat uns Herr Sander verlassen – wobei unklar bleibt ob nur aus dieser Kommentarspalte, aus der Lesemaschine oder vollends gänzlich. Ich hoffe er kehrt nach einer kurzen Regenerationsphase zurück, mit grossem Witz (in der klassischen Bedeutung!), mit Trara und Feuerwerk!

16.01.2008 / 17:19

Kommentar #18 von vollautomatischer Ersatzsander:

"Ein wirkliches Übel muss allerdings, abschliessend, hier um der Wahrhaftigkeit willen, erwähnt werden: Die Kommentatoren, offenbar alles junge Leute, wenn ich den dort üblichen Sprachduktus so richtig und recht deute, sie verwenden offensichtlich alle bewusst Pseudonyme, man erkennt dies schon an der gewählten Form des Kommentatornamens. Hierüber muss ich mich, als alter Mensch, doch sehr wundern. Ich frage mich, trauen diese Leute sich mit ihrem Namen nicht auf die Bühne? Es geht schliesslich, in den meisten Fällen, genau genommen, nur um Belanglosigkeiten. In den Kommentaren steht auch nichts Böses oder sonst irgendwie Herabsetzendes auf irgend einem Gebiete. Warum müssen solche Sprecher sich hier, wo es doch um nichts oder wenig geht, eine Maske vor das eigene Gesicht halten? Ist moderne Kommunikation, heute also, in der sogenannten Spassgesellschaft, nichts als ein ewiger Karneval? Hierauf in einem Gegenkommentar hingewiesen, antwortete einer dieser Kommentatoren, selbstverständlich wieder anonym: "Natürlich wird hier geschmiert, Blogs sind schliesslich die Hauswände des Internets". Wer sich schon häufig über die, selten kunstvollen, Schmierereien an Hauswänden geärgert hat, ein Übel, das überraschender Weise vor Jahren in Zürich, zumindest in Europa, seinen Anfang genommen zu haben scheint, der wird hier verblüfft aufschauen: Blogs nichts weiter als verbale Graffittis? Das kann und will ich nicht glauben. Was soll man von solchen jungen Leuten, die sich selber SCHMIERER nennen, denn halten?" (Hier geht's zum Original.)

16.01.2008 / 22:02

Kommentar #19 von General Jack D. Ripper:

@#18: Oh je, das steht da ja wirklich. Und ich dachte, das wäre eine schlechte, wenn auch handgemachte Satire. Dass es wirklich so schlimm drum bestellt ist, ahnte ich nicht. Und dann Spassgesellschaft...wo kam denn das schon wieder her? Ist sie jetzt vorbei, oder hab' ich was verpasst?

17.01.2008 / 00:51

Kommentar #20 von Lolita-Héloise de Beauvoir:

Lassen Sie sich von diesen jungen Flegeln nicht irritieren, Herr Sander. Bitte kommen Sie zurück!

17.01.2008 / 03:45