07.12.2007 / 16:02 / Aleks Scholz liest: The Road to Reality (Roger Penrose)

Totally Tololo (292-324)


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Seit zwei Tagen auf Cerro Tololo. Irgendwie sind diese Observatorien alle gleich: komplexe Abläufe, weisse Kuppeln, dünne Luft, ringsum Dürre, tagsüber Sonnenbrand, nachts nur mit Standlicht fahren. Dazu sprechen ausser mir alle spanisch. Einen Tag gebraucht, um zu begreifen, wie man hier an Essen kommt. Noch einen, um zu verstehen, welche Schalter am Teleskop nicht umgelegt werden dürfen. Jetzt geht es allmählich, nur das Internet ist kaputt.

Das Penrose-Buch hat 20 Stunden in diversen Flugzeugbäuchen verbracht. Stattdessen TC Boyle gelesen, "Talk Talk"; ein Mann namens Dana Halter ruiniert das Leben einer Frau namens Dana Halter. Seitdem mehrfach schlecht geträumt aus Angst davor, dass mir eine Frau meine Identität stiehlt. Billige amerikanische Schicksale mit kruden Metaphern. Aber hey, keine einzige Formel bisher. Vielleicht morgen mal in die Faserbündel in Kapitel 15 sehen. Oder vielleicht auch nicht und stattdessen mit dem Fuchs spielen. Oder mit einem Kaktus! Es gäbe soviel zu tun in der Wüste, wenn nur nicht das Problem mit meinem Kopf wäre. Grosse Müdigkeit, Jetlag und Nachtarbeit wirken leider in entgegengesetzte Richtungen. Muss schliessen, das Teleskop piept. Die Sterne sehen wie Eier aus.

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Aleks Scholz / Dauerhafter Link / Kommentare (3) / Buch kaufen und selber lesen


Kommentar #1 von Dingens:

Das lässt sich auch so gut lesen wie Volker Jahr. Anscheinend will ich Erlebnisberichte lesen. Wieder was gelernt.

07.12.2007 / 21:15

Kommentar #2 von Rudi K. Sander:

Nichts ist aufregender, als ein theoriegesättigter Mensch, der dazu noch ungeahnte Mengen Praxis im Bauch hat. Kompliment.

08.12.2007 / 13:10

Kommentar #3 von Aleksis Scholz aka krude:

Kann man sich als Laie ohne Weiteres zum Observieren anmelden oder braucht man eine Uni im Rücken?
Ha, ha, ha!

08.12.2007 / 14:11